Es sind die einfachen Dinge, die das Leben so liebenswert und schön machen. Seit ich mich in der Chemotherapie befinde und gegen meinen Brust-Schnarchapfel kämpfe, merke ich, wie sehr mir so simple Kleinigkeiten wie Essen Spaß machen. Leider stellt man das erst fest, wenn man daran dank metallischem Geschmack auf der Zunge für ein paar Tage keinen Spaß mehr an der Schlemmerei findet. Vorher sind diese Vergnügen so selbstverständlich wie atmen und man verliert daran eigentlich keinen Gedanken.
Nach meinem letzten Chemo-Termin und den darauf folgenden Geschmacksverirrungen – ich hatte ständig den Geschmack von Magnesium-Tabletten auf der Zunge – freute ich mich so sehr, als die Geschmacksnerven wieder funktionierten! Als dann noch die Kraft halbwegs zurück kam und ich wieder in die Küche konnte, habe ich uns Cheese-Oregano-Baguettes gebacken.
Nicht weit von uns ist eine Mühle, die neben unterschiedlichen Mehlsorten aus regionalem Getreide auch eigene Brotmischungen anbietet. Von dort habe ich die Baguette-Mischung, die so herrlich unkompliziert und verlässlich ist.
Wenn der Teig fertig zum Backen ist, bestreiche ich die Brote mit einem verquirlten Ei und bestreue sie mit einer Mischung aus geriebenem Parmesan und Oregano.
Allein schon der Duft, der beim Backen durch die Küche weht, ist lecker.
Während die Brötchen backen und im Anschluss abkühlen, nutze ich die Zeit, um eine Sweet-Onion-Sauce herzustellen. Das Rezept habe ich von Chefkoch. Wenn ich es noch einmal nachkoche, werde ich weiße Zwiebeln verwenden (hatte leider nur rote Zwiebeln im Haus) und weniger Honig hineingeben. Sie schmeckt aber trotzdem sehr lecker.
Rechtzeitig zum Abendessen sind alle Bestandteile abgekühlt bzw. durchgezogen und es kann belegt werden.
Habe ich mich darüber gefreut! Ihr könnt euch das nicht vorstellen. Ich sag’s ja: manchmal sind die kleinen Dinge im Leben die richtig tollen.
