Freitagsfüller # 666

Ein langer Tag geht langsam zu Ende und ich fühle mich wie betäubt. Die neuesten politischen Ereignisse und die unglaublich große Katastrophe in Europa machen mich unsagbar traurig. Seit gestern Morgen laufen Nachrichten-Sendungen und Livestreams bei mir eigentlich ununterbrochen. Ich bin wie gelähmt. Ich fühle mich hilflos.

Seit meiner Brustkrebs-Diagnose im Mai 2020 ist mein Motto „Aufgeben ist keine Option!“ Mit diesem Motto bin ich durch die Chemo, die OP und die Bestrahlung marschiert. Das war oft nicht einfach, aber gab mir Halt. Ich versuche mich in diesen Stunden regelmäßig an mein eigenes Motto zu erinnern. Ich wünschte Freiheit und Frieden wären endlich überall möglich. Ich fühle mich verloren.

Als ich gestern in meiner Mittagspause kurz draußen war und die ersten Krokusse in der Sonne bewundert habe, kam mir der Gedanke, dass die Welt eigentlich ein ganz schöner Ort ist. Der Planet gibt sich alle Mühe ein toller Ort zu sein… sozusagen ein Paradies auf Erden und ich bin fassungslos, dass es uns Menschen nicht gelingt, in Frieden und Freiheit zusammen zu leben (oder besser gesagt, es gelingt einen Teil der Menschheit nicht friedlich und respektvoll zu sein). Aber: ich gebe nicht auf. Ich gebe uns Menschen nicht auf. Ich hoffe auf Frieden und Freiheit für alle auf dieser Welt und ein schnelles Ende dieses Wahnsinns.

Mein Wort des Jahres lautet „Fokus“. Auch, wenn es mir schwer fällt, versuche ich mich in dieser Situation auf etwas zu fokussieren… etwas zustande zu bringen. Meine Flucht ist das Memory Keeping und wie es der Zufall will, habe ich gestern zum ersten Mal das Projekt „Day in the Life“ bestritten. Dieses Fotoprojekt stammt ursprünglich von Ali Edwards und ich wollte es einfach mal ausprobieren… Ich wollte einen ganz normalen Tag im Homeoffice dokumentieren und dabei ist nichts mehr normal.

Aber nun zum Freitagsfüller.

Ich habe mit dem Gedanken gespielt, den Freitagsfüller heute nicht auszufüllen. Aber mir ist dieses Projekt wichtig.

  1. Gestern morgen weckte ich meinen Mann mit dem Satz: „Der Krieg in Europa hat heute Nacht begonnen.“
  2. Ich müsste auch mal eine Pause einlegen und durchatmen. Ich kann aber im Moment nicht aufhören, die Nachrichtensendungen zu verfolgen, das ist das Problem.
  3. Ich hätte nie gedacht, dass wir noch während der Pandemie in eine weitere Krise rutschen würden.
  4. Vor einem 3. Weltkrieg und Tod, davor habe ich Angst.
  5. Karneval wird bei uns nicht gefeiert. Ich finde es aber schön, wenn sich die Leute an der 5. Jahreszeit erfreuen. Ich bin da eher zurückhaltender und still. Für mich ist das nichts. Ich gehe da lieber gemütlich mit Freundinnen essen oder bastle an meinen Fotobüchern. 😉
  6. Ohne meinen Einkaufszettel kann es schon vorkommen, dass ich im Laden etwas wichtiges vergesse – auf mein Gedächtnis möchte ich mich nicht (ganz) verlassen. 😉
  7. Was das Wochenende angeht, heute Abend freue ich mich auf mein Sofa, morgen habe ich geplant, mich nach dem Haushalt mit meinen Fotos vom Fotoprojekt „Day in the Life“ zu beschäftigen und Sonntag möchte ich einen leckeren Apfelkuchen für uns beide auftauen, den wir im Herbst gebacken und eingefroren haben.

An dieser Stelle vielen Dank an Barbara für deinen Freitagsfüller. Einen Link zu Barbaras Blog findet ihr hier.

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