Von Wanderungen, neuen Gesprächen und Corona

Die Rehaklinik bietet therapeutisches Wandern an und wenn dieser Termin auf meinem Programmplan steht, freue ich mich jedes Mal aufs Neue.

Beim therapeutischen Wandern ist man in einer kleinen Gruppe unterwegs – alles Reha-Patienten (und in meinem Fall alles „Kolleginnen und Kollegen“ mit unterschiedlichen Onko-Diagnosen), die zusammen mit einem Therapeuten eine kleine, geführte Wanderung machen.

Dieser Programmpunkt bietet neben der Erholung in der Natur und der Freude an der Bewegung auch die Möglichkeit, die anderen Patienten etwas näher kennen zu lernen… selbstverständlich Corona-Konform mit Abstand und so… .

Durch die Gespräche mit „Gleichgesinnten“ bekommt man neue Impulse und gerade dann, wenn man sich für Mitmenschen und deren Lebensgeschichten interessiert, lernt man viele neue Fassetten des Lebens kennen. Unter uns gesagt, bereichern viele der Geschichten mein eigenes Leben, Denken und Handeln, worüber ich oft dankbar bin.

Besonders wertvoll werden diese Gespräche hinsichtlich der Tatsache, dass eigentlich alle anderen auch das letzte Jahr in Corona-Dauer-Isolation verbracht haben. Viele der Patienten haben zwischen dem ersten Lockdown im Frühjahr 2020 und den Einschränkungen unseres Alltags im Winter eine Phase hinter sich gebracht, inder sie sich selbst in die Isolation begeben haben, weil die Chemotherapie für das Immunsystem auch kein Pappenstiel ist.

Die Krebstherapie sowie das Corona-Thema verbinden die Menschen, die ich hier kennengelernt habe sehr und obwohl unsere Lebensweisen oft sehr unterschiedlich sind, sprechen wir hier viel über unsere Diagnosen, Behandlungen und dabei entstandener Fehler, Schmerzen und Enttäuschungen und teilen unsere bisherigen Erfahrungen mit dem Thema: Corona, Impfungen und der Isolation.

Fast ein Jahr Isolation liegt hinter meinem Mann und mir und ein Ende der Vorsichtsmaßnahmen ist leider noch nicht ganz in Sicht. Ich mache mir da nichts vor, denn ich vermute, dass die kommenden Wochen mit weiteren Einschränkungen und Entbehrungen verbunden sein werden. Ob wir das schaffen? Ich glaube, dass wir weiterhin stark und zäh sein müssen. Getreu meinem Motto: „Aufgeben ist keine Option!“

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