Nicht weit von der Klinik Bad Trissl entfernt ist der Bichlersee. Wer selbst mit dem Auto zur Reha anreist, kann innerhalb von ein paar Minuten problemlos bis zum Wanderparkplatz Regau hochfahren. Der Parkplatz ist über kurvige und schmale Serpentinenstraßen zu erreichen – ein bisschen Nervenkitzel für Flachland-gewohnte Gelegenheitsfahrer wie mich, aber gut zu meistern. (Ich gebe zu, ich bin schon ein bisschen stolz auf mich, dass ich es ohne Probleme allein dorthin rauf geschafft habe #immernurmut 😉 )
Dieses Ausflugsziel wurde mir von der lieben Elke empfohlen. Ich durfte sie 2021 in meiner AHB kennenlernen. Sie hat sich so in die Gegend um den Bichlersee verliebt, dass sie letzten Herbst noch einmal dorthin gefahren ist und mit ihren Liebsten in dieser schönen Umgebung Urlaub gemacht hat. Sie hat mir ihren ganz persönlichen Traumort wirklich ans Herz gelegt.
Der Weg zum Bichlersee ist etwas steil und da er nicht asphaltiert ist, ist er für Rollstuhlfahrer und Patienten mit Rollator leider nicht befahrbar. Wer sich aber für einen Spaziergang fit genug fühlt, kommt vom Parkplatz aus in bequemen Wanderschuhen trotz Steigung gut zum See.
Mein Tipp: Es ist kein Muss, aber Wander- bzw. Walking-Stöcke können aber dem ein oder anderem Flachland-gewohntem-Onko-Spaziergänger etwas mehr Sicherheit geben. Ich nehme meine faltbaren Trekkingstöcke im Rucksack mit und wenn mir die Wege zu steil werden, baue ich sie schnell zusammen. Dadurch fühle ich mich gleich etwas wohler.
Morgens sind an einigen Stellen große Pfützen auf dem Rundweg um den See mit einer Eisschicht überzogen. Es sieht wirklich schön aus. Teilweise ist der Weg aber noch vereist. Auch hier leisten mir meine Trekkingstöcke gute Dienste, weil ich mich auf den vereisten Wegen damit langsam vortasten kann. Für die Einheimischen und erfahrenen Sportler mag das vielleicht etwas kurios aussehen, aber nach dem bisher erfolgreichen Kampf gegen den Brustkrebs denke ich nicht nur in dieser unbeholfenen Situation: „Ach Scheiß‘ drauf!“
Der See wird von einem Wald umschlossen. An einigen Stellen schafft es die Sonne jedoch schon bis zum Waldboden herunter und erwärmt erste freiliegende Stellen. Leberblümchen geben an diesen Plätzchen den bunten Startschuss in den Frühling.
Wenn man eine kurze Pause braucht oder einfach nur die Atmosphäre genießen möchte, kann man auf einer Bank ein bisschen Rast machen. In der gesamten Region gibt es immer wieder solche Sitzgelegenheiten – gut zu wissen, wenn man nach dem Behandlungsmarathon (Chemo/Bestrahlung/OP) schnell aus der Puste gerät und zwischendurch Kräfte sammeln muss. Es macht Spaß den Moment auf sich wirken zu lassen.
Wer gern fotografiert kommt in dieser Region auch auf seine Kosten. Knorrige Wurzeln, verschlungene Wege, zwischendurch blitzen immer wieder Berggipfel zwischen den Baumwipfeln hervor… Die Motive sind unzählig.
Wovon ich immer wieder begeistert bin, ist die Natur selbst. Auf dem Weg kann man zahlreiche Bäume entdecken, die sich von Steinen und Felsen nicht beeindrucken lassen und sich beharrlich ihren Weg suchen. Auf einzelnen Felsbrocken hat sich eine Humusschicht gebildet. Dort entstehen eigene kleine Welten aus Moos und Klee.
Und was kann ich als Fazit über den meinen Ausflug zum Bichlersee sagen? Einfach nur Danke an Dich liebe Elke! Es war großartig und es hat mir sehr gut gefallen! Das war genau das Richtige für einen kurzen Ausflug zwischen Frühstück und Mittagspause. Wenn man sich früh auf den Weg macht, hat man den See fast für sich ganz allein und man kann tolle Fotos machen.